Chamäleons sind ohne Frage besonders ungewöhnliche Tiere. Besonders ihre Fähigkeit, ihre Farbe blitzschnell zu ändern, hat die Reptilien bekannt und berühmt gemacht.
Verbreitungsgebiet und Lebensraum
Das ursprüngliche Verbreitungsgebiet von Chamäleons ist Afrika. Inzwischen findet man sie auch im südlichen Mittelmeerraum, in Teilen der arabischen Halbinsel, im Süden Indiens und auf Sri Lanka. Chamäleons lieben im allgemeinen ein waldreiches Gebiet und ein warmes Klima. Weniger wichtig sind die Kriterien Luftfeuchtigkeit und Trockenheit, hier sind die Reptilien anpassungsfähig. Die Unterfamilie der Echten Chamäleons bewohnt Bäume und Büsche. Mit dem Greifschwanz und den Greiffüßen sind die Tiere an ein Leben in den Baumkronen angepasst.
Auch wenn viele Chamäleons in Urwald- und Dschungelregionen zuhause sind, gibt es auch einige spezialisierte Arten. Manche davon leben im Einzugsgebiet der Sahara in Wüsten-Oasen. Andere Arten leben nahe an der Schneefallgrenze auf dem Mount Kenia. Eine Zuordnung zwischen Art und Lebensraum ist nur schwer möglich. In den Verbreitungsgebieten der jeweiligen Arten gibt es meist sehr unterschiedliche Lebensräume.
Körperbau, Augen und Zunge
Chamäleons haben einen gedrungenen Rumpf und einen hohen Rücken. Der Kopf hat eine außergewöhnliche Form und die großen Augen fallen auf. Chamäleons können ihre Augen unabhängig voneinander bewegen und haben so ihre Umgebung immer im Blick. Außerdem sind die Augen sehr hoch entwickelt. Bis auf eine Entfernung von einem Kilometer können die Reptilien scharf sehen. Das ist eine starke Leistung. Wie die beiden unabhängigen Bilder im Gehirn verarbeitet werden, ist allerdings bislang noch nicht bekannt.
Die Schleuderzunge der Chamäleons ist ein perfektes Hilfsmittel bei der Nahrungssuche. Sie kann etwa eineinhalbmal so lang sein wie das Tier und hat eine hohe Schnellkraft. Entdeckt das Chamäleon ein Beutetier, werden zuerst Größe und Entfernung abgeschätzt, dann öffnet das Reptil sein Maul langsam, um die Zunge in Position zu bringen. Das Abschießen und Erfassen der Beute gehen blitzschnell vonstatten. Die Beute wird ins Maul gezogen und komplett verschluckt.
Der Wechsel der Farben und der Haut
Berühmt sind Chamäleons für ihre Fähigkeit, ihre Farbe zu verändern. Dadurch kommunizieren sie mit ihren Artgenossen, zeigen beispielsweise die Bereitschaft zur Balz. Auch Temperatur, Tageszeit und Sonneneinstrahlung haben Auswirkungen auf die aktuelle Farbe der Tiere. Außerdem müssen Chamäleons sich regelmäßig häuten, sie fahren daher immer mal wieder aus ihrer Haut.